Historie

Traditionelles Familienunternehmen mit Innovationsbewusstsein

1928 – Das Gründungsjahr

1928 wird die Kelterei Krämer als Obstverwertung Pfaffen-Beerfurth von Philipp Ripper und Peter Krämer gegründet. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Odenwald reich an vielerlei Obstsorten und viele Bauern, Landeigentümer und Gaststättenbesitzer stellen Saft und Wein selbst her oder verkaufen ihr Obst zum Direktverzehr. Schwerpunkt der Kelterei ist in der ersten Zeit der Firmengründung, neben dem Lohnmostgeschäft Kunden in Städten wie Darmstadt oder Mannheim sowie einem Umkreis von 30-50 km mit Obstweinen und Obstsäften zu beliefern.

Die Grundlage der Firmengründung ist der Bau der notwendigen Gebäude für Produktion und Lagerung. Verarbeitet wird das Obst im Kelterhaus mit handbetriebener Presse. Zur Lagerung von Saft und Wein in Holz- und Stahlfässern sorgt ein großer Keller für weitgehend gleichbleibende Temperaturen. Das Füllen der Flaschen erfolgt im darüber gelegenen Abfüllraum.

1939 – Kriegsbeginn und Nachkriegszeit

Die Gründer der Kelterei werden beide 1939 zum Kriegsdienst einberufen, von dem keiner zurückkehrt. Während und nach dem Krieg wird die Kelterei Krämer von beiden Ehefrauen mit Unterstützung von Leonhard Krämer, dem Vater von Peter Krämer, weitergeführt. Die beiden Söhne der Gründer, Erich Ripper und Reinhard Krämer, bemühen sich den Betrieb weiterzuführen. Als der Erfolg zunächst ausbleibt, soll die Obstverwertung geschlossen werden. Ihre Betreiber orientieren sich beruflich neu – Erich Ripper geht im Frühjahr 1967 zur Post, Reinhard Krämer plant ab Oktober 1967 eine Stelle bei der Volksbank anzunehmen.

1967 – Gründung der GbR

Im September 1967 fegt ein schwerer Sturm über Beerfurth und seine Umgebung, woraufhin die Bewohner der Region ihre Äpfel auf den Hof der Kelterei Krämer bringen und um Hilfe bei deren Verwertung bitten. Gleichzeitig verändert sich die Nutzung der Streuobstwiesen. Durch die Einführung des Plantagenobstes verlieren Äpfel aus Streuobstanbau für den Verkauf an Bedeutung. Die makellosen Plantagenäpfel gewinnen beim Kunden zunehmend an Beliebtheit, so dass die Äpfel der Odenwälder Streuobstwiesen vermehrt als Kelterobst zur Verfügung stehen. Aus dieser Situation heraus entscheiden sich Reinhard Krämer und seine Frau Gertrud zu einer Weiterführung des Betriebes und gründen die Kelterei Krämer GbR in ihrer damaligen Form.

1968 bis 1989 – Ausbau der Kelterei

Die Holz- und Stahlfässer der ersten Stunde werden Ende der 60er Jahre durch glasfaserverstärkte Tanks sowie Edelstahltanks für Apfelsaft und Apfelwein ersetzt. Die alten Keller werden überbaut und es wird Raum für eine leistungsstärkere Abfüllanlage geschaffen. Eine neue Siloanlage mit Anschwemmtechnik sorgt seit 1970 für eine Erleichterung der Arbeitsvorgänge und Vergrößerung der Annahmekapazität.

In den 70er Jahren erlebt der Apfelwein, unter anderem durch die Fernsehsendung „Zum blauen Bock“, eine Renaissance. Über das Fernsehen findet er den Weg ins Wohnzimmer vieler Hessen. Eine Reaktion auf die hohe Nachfrage ist die Erweiterung der Kelterei um zwei neue Lager- und Produktionshallen sowie die Investition in eine vollautomatische Presse zwischen 1974 und 1978.

Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre werden die Weichen für die künftige Entwicklung der Kelterei gestellt. Der Kauf von Grundstücken ermöglicht einen weiteren Standort in der gleichen Straße.

1996 bis 1998 – Beginn der Mitarbeit von Stefan Krämer

Nach dreijähriger Ausbildung zum Süßmoster beginnt 1996 die Mitarbeit von Stefan Krämer im elterlichen Betrieb. Als erste Projekte werden die Abfüllanlage im Betrieb umgestellt auf neue Flaschen mit Schraubverschluss und danach die Holzkisten gegen Kunststoffkisten getauscht. In der Crumbacher Straße 26 wird eine Lagerhalle errichtet und eine Fahrzeugwaage zur Apfelannahme installiert.

Stefan Krämer absolviert 1997 erfolgreich die Ausbildung zum Industriemeister Fachrichtung Fruchtsaft und Getränke. In Folge seines erweiterten Wissens wird Apfelsaft in der Kelterei ab 1998 nur noch als Direktsaft, ohne die Verwendung von Konzentrat, hergestellt.

2000/2002 – Neubau Lagerhalle und Apfelannahme

Nach dem Bau neuer Silos und einer Presse im zweiten Betriebsstandort Crumbacher Straße 26 erfolgt dort seitdem die Apfelannahme und Obstverarbeitung sowie ein großer Teil der Lagerung. Durch moderne Fördertechnik in Verbindung mit der ebenerdigen Fahrzeugwaage ist die Apfelanlieferung somit für alle Zulieferer deutlich vereinfacht und lange Wartezeiten werden vermieden. Vergrößert wird der „neue Betrieb“ durch den Anbau eines Kühltanklagers im Jahr 2006.

2008 – BEMBEL-WITH-CARE

In Kooperation mit „BEMBEL WITH CARE“ startet die namensgleiche Produktlinie. Ein milder Apfelwein wird pur und als Mischgetränk in Dosen angeboten und spricht erfolgreich ein junges Publikum an. 2012 wird ein neues Kühltanklager in der Farbe der „Sauergespritzten“ Dose gebaut.

2020 – Eingliederung von BEMBEL-WITH-CARE

BEMBEL-WITH-CARE wird ins Unternehmen der Kelterei Krämer übernommen. Unter der Leitung von Stefan Krämer und seinem Cousin Karsten Schwinn, der bereits seit 2019 als Vertriebsleiter in der Kelterei Krämer aktiv ist, entwickelt sich die Marke weiterhin sehr positiv und es werden erste Saisonprodukte angedacht, die das Sortiment erweitern sollen.

2023 - Keltereierweiterung

Mit anhaltendem Erfolg der Produktlinie BEMBEL-WITH-CARE sowie auch dem Wachstum der Mehrwegprodukte der Kelterei Krämer wird eine umfassende Keltereierweiterung notwendig. Aus Verbundenheit zur Region sowie dem Willen, die Herstellungsprozesse nachhaltig miteinander zu verknüpfen, wird die die Entscheidung getroffen, die Erweiterung am Standort im Odenwald zu errichten. 2023 wird sie in Betrieb genommen. In der neuen Lager- und Produktionshalle sind alle Produktionsprozesse sowie der Vertrieb vereint. Auch das Verwaltungsgebäude ist direkt angefügt. Die Lagerkapazitäten sind deutlich ausgebaut und eine neue Dosen- und Mehrweg-Füllstraße ermöglicht, dass alle Produkte im eigenen Haus abgefüllt werden können. Der nächste Schritt in der Entwicklung der Kelterei Krämer ist getan.